Glaubenssätze, Es darf leicht sein
Glaubenssätze.
Wir haben sie alle. Aber wir merken nicht, wenn sie wirken. Erst hinterher, wenn wir uns in einer Situation wiederfinden, die sich schwer anfühlt. Vielleicht landest du auch immer wieder in ähnlichen Situationen. Die können von außen anders ausschauen, aber sie fühlen sich emotional ähnlich an. Erst glauben wir, es hat nichts mit uns zu tun. Die anderen sind die Idioten, ja das Leben selbst ist schuld. Bis wir aufwachen und mutig uns selbst zuwenden: Was hat das mit mir zu tun?
Es braucht Ruhe.
Yoga und Meditation sind Tools, dich besser kennenzulernen und deinen Geist zu erforschen. Erst wenn wir einigermaßen ruhig sind, können wir klar sehen.
Stell dir vor, du bist am Strand. Du hast einen Eimer, wie ihn Kinder zum Sandburg-Bauen benutzten. Es ist ein besonderer Eimer, er hat gläserne Wände, sodass du rein schauen kannst. Im Eimer sind Wasser und Sand. Du schüttelst ihn. Du siehst einen wilden Inhalt, Sedimente, Sandkörner, Steinchen wirren umher. Du stellst den Eimer ab und wartest. Was passiert? Der Sand und alle Sedimente setzt sich unten am Boden ab. Das Wasser wird klar.
Ähnliches passiert, wenn wir eine Entspannungstechnik gefunden haben, die die Gedanken zur Ruhe kommen lässt. Dann verwandelt sich das wilde Durcheinander in Klarheit. Du kannst klar sehen.
adā draṣṭuḥ svarūpe-'vasthānam: Dann ruht der Seher in sich selbst, in der Erkenntnis seiner wahren Natur. Das ist Selbstverwirklichung. (Aus dem Yoga Sutra, I, 3)
Meine persönliche Erfahrung in einer Thai Yoga Session.
Ich habe einen Glaubenssatz erwischt. Ich hab ihn mir genau angeguckt. Und ich hab gestaunt, in wie vielen Bereichen er sich eingenistet hat.
“Erfolg ist harte Arbeit. Du musst leiden, damit du es verdient hast. Es muss anstrengend sein, damit es sich gut anfühlt. Du musst viele soziale Pflichten erfüllen, damit deine Freunde dich lieben. Du musst viel leisten, damit du angesehen bist.”
Ich bin ihm auf die Spur gekommen in einer Thai Yoga Session, die ich selbst empfangen durfte. Mein Lehrer Tobias Frank hat den Bodyworkern ein Mantra gegeben, das sie durch die Session begleiten sollte: Es darf leicht sein.
Ich lag auf der Matte, um zu empfangen. Und da war der Satz, der sich wie eine neue Wahrheit in jede Zelle meines Körpers gesetzt hat, während achtsame liebevolle Berührung meinen Körper in eine tiefe Ruhe versetzt hat. So konnte ich erkennen. So war mein Körper aufnahmefähig für die neue Wahrheit. So konnte ich einen alten Glaubenssatz loslassen, der mir nicht mehr dient.
Fühle deinen Körper.
Die körperliche Erfahrung ist wichtig. Das innere Verstehen ist essentiell. Solange wir auf kognitiver Ebene, auf Verstandesebene bleiben, sind wir sicher schlaue Analytiker. Wir können uns sagen: Yes, ich habe einen Glaubenssatz identifiziert. Aber es wird nichts ändern. Wir ziehen dem Glaubenssatz erst den Stecker, wenn wir eine tiefe körperliche Erfahrung machen, wenn wir fühlen, wie er umprogrammiert wird. Auch deswegen ist Yoga und gerade die Körperarbeit so wertvoll.
Sei mutig. Beobachte deine Gedanken, erkenne Muster in deinem Verhalten. Finde Entspannungstechniken, die dir Ruhe schenken. Und fühle deinen Körper. Erlaube ihm, loszulassen.
Falls du Lust bekommen hast auf eine Thai Yoga Session, melde dich gerne per Mail mit Terminwünschen.